2016: Kostenlose Unterstützung für 6.653 KlientInnen
Wie schon im Jahr zuvor war der Bereich Pflege und Betreuung am stärksten nachgefragt. Dazu zählt das Organisieren von mobilen Diensten sowie die Beratung und Bedarfserhebung für einen Platz in einem Linzer SeniorInnenzentrum. Darüber hinaus leisteten die Kompass-MitarbeiterInnen hauptsächlich Hilfestellung bei finanziellen Schwierigkeiten sowie bei Wohnproblemen und Delogierungsgefahr. Bei der Abwendung von Delogierungen waren sie besonders erfolgreich: Keine der betroffenen Familien wurde obdachlos.
„Mit unseren Sozialberatungsstellen haben wir ein niederschwelliges Angebot für alle LinzerInnen ab 18 Jahren geschaffen, die in schwierigen Lebenslagen Unterstützung brauchen. In den Kompass-MitarbeiterInnen finden sie AnsprechpartnerInnen, die sich vertraulich um ihre Anliegen kümmern. Noch dazu ist das Angebot kostenlos“, sagt Sozialreferentin Stadträtin Karin Hörzing.
Die Kompass-Sozialberatungsstellen sind erste Anlaufstellen für hilfesu-chende Menschen mit Beratungs-, Unterstützungs-, Versorgungs- und Pflegebedarf. Zielgruppe und KundInnen sind alle LinzerInnen ab 18 Jahren mit dem Hauptwohnsitz in Linz sowie deren Angehörige beziehungsweise ihr Lebensumfeld. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich und auf Wunsch anonym.
Standorte sind das Neuen Rathaus – hier ist zusätzlich eine eigene Kompass-Beratung für Delogierungsprävention und unmittelbar existenzbedrohende Schulden eingerichtet –, das SeniorInnenzentrum Franckviertel, das SeniorInnenzentrum Neue Heimat sowie das Stadtteilzentrum Auwiesen.
21 MitarbeiterInnen (18 Vollzeitäquivalente) kümmern sich in den Sozialberatungsstellen um die Anliegen der LinzerInnen. Die Professionen umfassen diplomierte SozialarbeiterInnen, AbsolventInnen der Fachhochschule für Soziale Arbeit, SoziologInnen sowie SachbearbeiterInnen.
Im vergangenen Jahr suchten 6.653 KlientInnen Unterstützung in
einer städtischen Kompass-Sozialberatungsstelle. 61,85 Prozent
davon waren Frauen, 38,04 Prozent Männer. 0,1 Prozent entfielen
auf Institutionen und KooperationspartnerInnen.
Die
Verteilung auf weibliche und männliche KlientInnen ist im
Vergleich zum Vorjahr annähernd gleich geblieben. Die Nachfrage
von Institutionen sinkt laufend und ist mit 0,1 Prozent
verschwindend gering.
Die am meisten von den KlientInnen nachgefragten Bedarfsfelder waren wie schon in den Jahren zuvor auch 2016 der Bereich Pflege und Betreuung (65 Prozent), finanzielle Angelegenheiten (24 Prozent) und der Bereich Wohnen/Delogierungsprävention (7,6 Prozent).
Relativ gering fielen mit Werten von 0,1 und 0,2 Prozent im Vorjahr erneut die Beratungsleistungen zu Arbeit, Sucht und Gewalt aus.
Ältere LinzerInnen, die einen Pflegeplatz in einem
SeniorInnenzentrum benötigen, sind in den
Kompass-Sozialberatungsstellen an der richtigen Adresse.
Diese sind für die gesamte Heimobjektivierung in Linz zuständig.
Dazu zählen die Erhebung/Abklärung des Pflege- und
Betreuungsbedarfes, die Erarbeitung der Heimbewerbung sowie die
Organisation der Pflege bis zur Heimaufnahme. Eine Beratung über
mögliche Alternativen wird hier ebenfalls geboten. 2016 wurden
insgesamt 890 Heimobjektivierungen durchgeführt.
Die
Koordination der Mobilen Dienste läuft ebenfalls über Kompass. Die
Diplom-Sozialarbeiterinnen klären den Pflegebedarf, die Wünsche
und Bedürfnisse der KlientInnen und deren Angehörigen und
vermitteln unter Berücksichtigung der häuslichen, sozialen und
familiären Situation entsprechend Mobile Dienste. Die Beratungen
der MitarbeiterInnen erfolgen häufig vor Ort durch einen
Hausbesuch. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 2.495 Hausbesuche
absolviert, das sind um fünf mehr als im Jahr 2015.
Alle LinzerInnen können sich mit Problemen in finanziellen Belangen vertraulich an die MitarbeiterInnen von Kompass wenden und erhalten individuelle Beratung und ausführliche Informationen. Mit der Erarbeitung von persönlichen Lösungsansätzen wird den Betroffenen nachhaltig geholfen. 2016 entfiel mit 24 Prozent knapp ein Viertel der Sozialberatungen auf diesen Bereich, 2015 lag der Anteil exakt bei 24,9 Prozent.
Eine wichtige Aufgabe der Sozialberatungsstellen liegt in der Delogierungsprävention. Neben der klassischen Beratungsleistung von Einzelpersonen und Familien bei Wohnproblemen erfolgt vor allem bei gerichtlich anhängigen Verfahren ein schriftliches Beratungsangebot für die betroffenen MieterInnen.
2016 ergingen insgesamt 571 gerichtliche Wohnungsaufkündigungen. Effektive Delogierungsmeldungen erfolgten im vergangenen Jahr 704, davon 419 an Einzelpersonen und 285 an Familien. Bei Delogierungsmeldungen an Familien ist die Sozialberatungsstelle verpflichtet, einen Kontakt mit den Betroffenen herzustellen. Insgesamt 316 längerfristige Beratungen entstanden aus den Wohnungsaufkündigungen beziehungsweise Delogierungsmeldungen.
Letztlich erfolgte bei 13 Familien eine Delogierung, wobei durch die Unterstützung der Sozialberatungsstellen keine von ihnen obdachlos wurde!
Durch den Betrieb der Sozialberatungsstellen entstehen der Stadt Linz Kosten aus Sach- sowie Personalaufwendungen. Gemäß Oö. Sozialhilfegesetz ersetzt das Land den regionalen TrägerInnen diese Kosten zum Teil. 2016 belief sich diese Transferzahlung auf knapp 400.000 Euro. Somit finanzierte die Stadt Linz beinahe 75 Prozent der Gesamtkosten von 1,56 Millionen Euro selbst.
(Informationsunterlage von Sozialreferentin Stadträtin Karin Hörzing zur Pressekonferenz „Gefragte Kompass-Sozialberatung – Bilanz 2016“)
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