Mehr Radabstellanlagen, mehr Radwege und bewusstseinsbildende Maßnahmen
Bei der Erhöhung des Radverkehrsanteils sind zwei Aspekte zu berücksichtigen. Einerseits muss eine entsprechende Infrastruktur vorhanden sein und andererseits muss den BürgerInnen die Notwendigkeit zur Verhaltensänderung mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen verdeutlicht werden. Das Budget für 2017 will beiden Aspekten gerecht werden und es sind deshalb Erhöhungen der gegenständlichen Voranschlagsstellen im städtischen Haushalt vorgesehen.
„Wir werden beispielsweise dafür sorgen, dass sich unsere jährlichen Mittel für Radabstellanlagen von bisher 4.700 Euro auf 30.000 Euro erhöhen. Ebenso haben wir eine Erhöhung des Budgets für Radwege von bisher 285.000 Euro auf 535.000 Euro vorgesehen. Besonders erfreulich ist es, dass im städtischen Haushalt für 2017 auch ein Budget für Bewusstseinsbildung – unter anderem für die Handy-App ‚Radwende Linz‘ – in Höhe von zirka 25.000 Euro eingeplant ist“, erklärt Hein weiter.
Es geht dem Infrastrukturstadtrat vor allem darum, die Bereitschaft der Verkehrsteilnehmer im Stadtverkehr zu fördern, vor allem für kurze Strecken das Fahrrad anstatt des Autos zu benutzen.
„Nach dem Starterfolg der ‚Radwende Linz‘ wird für heuer – gemeinsam mit dem Urheber der Software – eine Weiterentwicklung des Projekts samt einer neuen Kampagne vorbereitet. Den Linzer Radfahrerinnen und Radfahrern ermöglichen wir es damit, Verbesserungen im Fahrradnetz durch fleißiges Radeln laufend zu erreichen. Durch ein integriertes Belohnungssystem verbinden wir Bewusstseinsbildung optimal mit Infrastrukturausbau und können außerdem die Verkehrsdaten aus dem Projekt für unsere weiteren Planungen nutzen“, umreißt Infrastrukturstadtrat Hein die Funktionsweise der Handy-App.
Außerdem werden parallel zur Bewusstseinsbildung wichtige Bauprojekte zur Verbesserung des Radwegenetzes umgesetzt und die Anzahl der Radabstellplätze erhöht, um auch so Anreize für den Umstieg aufs Rad zu bieten.
Die Handy-App „Radwende Linz“ wurde im Herbst 2016 von der „Scholz & Volkmer GmbH“ mit Stammsitz in Wiesbaden für Android, iPhone, iPad und iPod touch (iOS 8.0 oder neuer - kompatibel) entwickelt. Unter der Devise „Gestalte deine Stadt aktiv beim Radfahren“ fungiert die Radwende-App als Tracking-Tool, das gleichzeitig wie eine Petition für eine nachhaltige Infrastruktur zu sehen ist. Die erfassten Strecken helfen bei der Stadtplanung. Zur Belohnung gibt es ein Bonusprogramm mit Rabatten in Linzer Geschäften und infrastrukturelle Verbesserungen der Stadt.
Mit der App kann man also geradelte Kilometer erfassen, Locations in Linz entdecken, „Goodies“ bei den PartnerInnen erhalten und (wie letztes Jahr im Rahmen einer Aktion der Ars Electronica) Teil eines Kunstwerks werden.
Die gefahrenen Kilometer lassen sich bei Linzer PartnerInnen gegen Rabatte und kleine Präsente eintauschen. Die App verwendet das GPS des Smartphones.
Um den Linzerinnen und Linzern den Umstieg aufs Rad schmackhaft zu machen, setzt die Stadt auf Initiative von Infrastrukturstadtrat Markus Hein auf mehrfache weitere Maßnahmen. Neben dem weiteren Radwegeausbau ist vor allem ein modernes Fahrradverleihsystem ein zielführendes Mittel, das Fahrrad als Verkehrsmittel noch attraktiver zu machen. Kernpunkt des Systems wären 40 Stationen in der Innenstadt mit 200 ausleihbaren Standard-Rädern ohne Schaltung und mit Vollgummi-Reifen. selbstverständlich ist die Ausgestaltung der Stationen und Räder aber noch Teil inhaltlicher Prüfungen.
Der Radverleih wäre eine Ergänzung zum öffentlichen Verkehr entlang der Nord/Süd-Achse in Linz und würde gleichermaßen für BürgerInnen der Stadt, SchülerInnen, EinpendlerInnen oder TouristInnen zur Verfügung stehen. Die Verkehrsplanung im Infrastrukturressort der Stadt Linz ist derzeit mit einer umfassenden Prüfung verschiedener Bike-Sharing-Systeme beschäftigt. Es wird von den Fachleuten ausgelotet, ob ein Verleih mit fixen Terminals oder ein digitales System mit Handy-App zum Einsatz kommen soll. Infrastrukturstadtrat Hein setzt dabei auch besonders auf eine entsprechende Vermarktung und Kooperation mit der Wirtschaft.
Linz könnte sich sowohl beim Verleihsystem als auch bei den Preisen an Wien orientieren: Dort ist die erste Stunde gratis, die zweite Stunde kostet einen Euro, die dritte zwei Euro. Jeder kurze Rad-Weg unter einer Stunde ist somit kostenlos.
Es ist auch ein mehrstufiger Ausbau vorstellbar. Im ersten Schritt sollte in der Innenstadt – entlang der Schienenachse – ein entsprechendes Angebot geschaffen werden. Wenn das Verleihsystem gut angenommen wird, dann können noch weitere Ausbaustufen folgen – etwa mit dem Rad zu den Linzer Badeseen. Derzeit wird geprüft, welche Standorte in Frage kommen. Im Hinblick auf das Bezahlsystem werden die am Markt verfügbaren Systeme verglichen.
Zu den bestehenden 13.200 kamen im Vorjahr noch 400 Radabstellplätze in der Stadt neu dazu. Zudem wurden im Radkeller des Hauptbahnhofes in Linz Abstellplätze mit Sperrsystem errichtet. 50.000 Euro wurden dafür von der Stadt investiert.
Seit Jahren schon wird über den Plan einer eigenen Fußgeher- und Radfahr-Brücke auf Höhe Brucknerhaus bzw. Jahrmarktgelände diskutiert. Aufgrund der Sperre und des Abrisses der Eisenbahnbrücke stehen zudem nun nur mehr zwei Brücken im Linzer Stadtzentrum zur Verfügung: die Nibelungenbrücke und die VÖEST-Brücke (Autobahnbrücke). Beide sind nicht optimal für Fußgeher- und Radfahrverkehr geeignet.
Infrastrukturstadtrat Hein präsentierte daher im Infrastrukturausschuss der Stadt eine neue, kostengünstigere Variante eines kombinierten Fußgeher- und Radfahr-Übergangs. Etwa neun Millionen Euro würde die Stahlbrücke über die Donau kosten. Die bisherigen Kosten lagen bei ca. 12 Millionen Euro. „Die Stadt kann aber diesen Betrag aus ihrem Budget sicher nicht allein stemmen. Eine Lösung sollte gemeinsam mit dem Land Oberösterreich gefunden werden“, so Hein.
Das Projekt würde ein Jahr Planungszeit und eineinhalb Jahre Bauzeit benötigen. Es ist sinnvoll, bereits jetzt mit der Vorprüfung zu beginnen, um sich nicht später den Vorwurf machen zu müssen, diese Option nicht bedacht zu haben.
Mit Beschluss des Linzer Stadtsenats vom 22. Dezember 2016 wurde ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung des Linzer Radwegenetzes gesetzt. 22 ausgewählte Gefahrenstellen für RadfahrerInnen im Linzer Stadtgebiet sollen mit Hilfe der Unfallstatistik und durch praktische sowie objektive Sicherheitsprüfungen analysiert werden. Ziel dieser Analyse ist es, mit Hilfe einer Expertenuntersuchung nachweislicher Unfall- und Gefahrenstellen die Grundlage für Verbesserungen zu erarbeiten.
„Durch die geplanten Untersuchungen soll einerseits das subjektive Unbehagen der Radfahrerinnen und Radfahrer an vermeintlichen Gefahrenstellen fachlich entkräftet und andererseits die bestmögliche Lösung für tatsächliche Problemstellen gefunden werden. Besonders das Unfallrisiko und das Blickverhalten sind maßgebliche Faktoren bei dieser Betrachtung“, erläutert Infrastrukturstadtrat Hein.
Der Auftrag wurde an das EPIGUS-Institut für ganzheitliche Unfall- und Sicherheitsforschung vergeben. Dieses interdisziplinäre und gemeinnützige Institut hat seine fachliche Kompetenz bereits in der Vergangenheit entsprechend bewiesen. Die Auftragssumme für dieses Verkehrssicherheits-Sofortprogramm beläuft sich auf ca. 23.000 Euro.
Bisher wurde das Radwegenetz auf 150,5 Kilometer im Jahr 2016 ausgebaut. Das entspricht einem Zuwachs von 82 Prozent und damit beinahe einer Verdoppelung seit 1990. Vor allem der Vergleich mit dem Straßennetz kann sich sehen lassen, dieses wurde im Vergleichszeitraum nur um 16 Prozent erweitert. 1990 war nur jeder siebte Kilometer des Straßennetzes ein Radweg, heute ist es bereits jeder vierte. Zu den Radwegen kommen noch 54,8 Kilometer beschilderte Radrouten und 56,8 Kilometer Wegestrecken, auf denen das Rad fahren gestattet ist, zum Beispiel auf Busspuren.
Seit 2011 wird außerdem jeder neue Straßenkilometer auf Fahrradtauglichkeit hin überprüft.
Radwegerrichtungen:
Rad fahren gegen die Einbahn:
Beim „Nadelöhr“ Nibelungenbrücke sind auch aufgrund der (noch fehlenden) neuen Eisenbahnbrücke derzeit nicht viele Verbesserungen möglich. Das hat leider auch die aktuelle Prüfung der städtischen Verkehrsplanung im Bereich des ehemaligen Cafés Landgraf ergeben.
Es sind derzeit Planungen für folgende weitere Radweglückenschlüsse vorgesehen:
Im Rahmen des Projektes „A26″ ist geplant, dass der kombinierte Rad- und Gehweg im Bereich der 4. Donaubrücke verlegt werden soll. Die neue Wegachse soll ungefähr im Verlauf des Treppelweges liegen. Durch diese Verlegung ist auch sichergestellt, dass der weithin bekannte Donauradweg stark aufgewertet wird.
Die im Rahmen der Projektarbeiten durchgeführte Grobkostenschätzung geht von einem Betrag von ca. 3,3 Millionen Euro (inkl. USt) aus. Gemäß dem Festlegungsschlüssel für Radhauptrouten übernimmt das Land Oberösterreich 60 Prozent der Kosten. Für die vom Projekt betroffenen Gemeinden Puchenau und Linz verbleiben die restlichen 40 Prozent. Somit ergibt sich für das Land Oberösterreich ein Kostenanteil von zwei Millionen Euro. Für die Gemeinde Puchenau werden ca. 900.000 Euro und für Linz ca. 400.000 Euro fällig.
In der Sitzung vom 1. Dezember 2016 wurde vom Linzer Gemeinderat die Mitwirkung an diesem Projekt grundsätzlich beschlossen.
Auf den folgenden Seiten sind die wesentlichsten Aktivitäten zur Förderung des Fahrradverkehrs seit dem Jahr 2004 aufgelistet.
Die verschiedenen Aktivitäten gliedern sich wie folgt, wobei eine Differenzierung nach dem Jahr der Errichtung ebenfalls vorgenommen wurde:
Die folgenden Bauvorhaben wurden in den letzten Jahren (seit 2009) vom städtischen Straßenbau einerseits direkt aus dem Budget für die Errichtung von Geh- und Radwegen sowie andererseits als begleitende Baumaßnahmen bei der Errichtung von Stadtstraßen, durchgeführt.
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Aktuell gibt es in Linz 130,6 km baulich getrennte Radwege, 54,8 km Radrouten (beschildert, aber baulich nicht getrennt), 56,8 km sonstige Radfahranlagen (z.B. Busspuren, Fahrverbote mit gestattetem Radverkehr) sowie 19,9 km markierte Infrastruktur, bei der der Radweg optisch von den anderen Verkehrsteilnehmern getrennt ist. Gesamt existieren somit 262 km Radwege.
Durch das Aufbringen einer roten Beschichtung auf Radüberfahrten wird die Signalwirkung verstärkt, wodurch das Unfallrisiko für Radfahrer im Kreuzungsbereich reduziert werden kann.
In den vergangenen zehn Jahren wurden etwa 300 Radüberfahrten beschichtet.
bis 2003
2013
2015
Das Rad fahren gegen die Einbahn kann im Wesentlichen durch folgende Maßnahmen ermöglicht werden:
2010
2011
2012
2013
2015
2016
Ebenso gibt es eine Reihe von Busspuren, die für RadfahrerInnen freigegeben wurden. 2009 war dies beispielsweise die Ferihumerstraße (Wildbergstraße bis Gerstnerstraße), 2013 die Stelzhamerstraße (Volksgartenstraße bis Landstraße).
Vorgezogene Radstreifen ermöglichen den RadfahrerInnen ein sicheres Aufstellen vor den haltenden Kraftfahrzeugen im Kreuzungsbereich.
Meist in Form eines Mehrzweckstreifens werden die RadfahrerInnen seitlich an den Kfz vorbei nach vorne auf eine eigene Aufstandsfläche für RadfahrerInnen (die Haltelinie für den Kfz-Verkehr befindet sich dahinter) geleitet.
Im Rahmen einer einwöchigen schwerpunktmäßigen Erhebung im Oktober 2011 von Radständern auf öffentlichem Gut und privaten Fahrradständern mit Öffentlichkeitscharakter wurden knapp 9.600 Fahrradständer an ca. 550 Standorten festgestellt. Mittlerweile konnten die Radständer auf 1.290 Standorte mit mehr als 13.600 Stellplätzen ausgebaut werden. Im Hinblick auf ihre Qualität und Bedienerfreundlichkeit schnitten die Radständer der Stadt Linz auf öffentlichem Gut bei weitem besser ab als „private“ Fahrradständer:
Auch eine Einteilung nach Diebstahlssicherheit wurde bei dieser Erhebung vorgenommen, wobei sich herausgestellt hat, dass mehr als zwei Drittel der Radabstellplätze der Stadt Linz, nämlich 3.750 von etwa 5.400, über sehr gute Möglichkeiten zur diebstahlssicheren Befestigung verfügen, während bei den übrigen privaten bzw. „nichtstädtischen“ Standorten „nur“ 1.900 Stellplätze über gute Möglichkeiten zum Diebstahlschutz verfügen und bei den verbleibenden 6.300 dieser Stellplätze großteils nur die Möglichkeit besteht, das Rad mit einem Schloss an der Felge zu sichern.
Daraus lässt sich erkennen, dass die von der Stadt aufgestellten Radständer bzw. installierten Radabstellplätze fast durchwegs modernster Bauart sind. In der Tat wurden von der Stadt Linz seit 2007 nur mehr Spitzenmodelle („Kappa“, „Beta“ und „Padera“) verwendet, die der neuesten Generation angehören.
Seit 2008 haben die Linzer BürgerInnen die Möglichkeit, sich Haltegriffe für RadfahrerInnen an Kreuzungen zu wünschen. Spricht aus verkehrssicherheitstechnischen Gesichtspunkten nichts dagegen, werden diese montiert.
Linz setzt auch weiterhin auf die Förderung des Radverkehrs durch ergänzende bewusstseinsbildende Aktivitäten, wie die erwähnte Handy-App „Radwende Linz“. Die alljährlich laufende Aktion „Linz fährt Rad“ bewegt die MitarbeiterInnen der Unternehmensgruppe Stadt Linz und aus Linzer Spitälern und Firmen zur verstärkten Nutzung des Fahrrads.
Jedes Jahr im Frühjahr findet der Linzer Radfrühling statt. Bei
dieser Veranstaltung wird gemeinsam mit begeisterten
RadfahrerInnen eine Radrundfahrt durch Linz gemacht, um neu fertig
gestellte Rad-Projekte zu präsentieren.
Das zweimal im Jahr stattfindende Radforum bietet den lokalen Radvereinen die Möglichkeit, in direktem Kontakt mit der Verkehrsplanung und dem politischen Referenten, aktuelle Problempunkte zum Linzer Radverkehr zu diskutieren.
In 82 Prozent der rund 95.000 Linzer Haushalte sind laut einer Studie des Meinungsforschungsinstituts Spectra über das Linzer Mobilitätsverhalten Fahrräder vorhanden, 59 Prozent der Haushalte besitzen sogar zwei oder mehrere Bikes. Die Verbreitung des Rades ist in allen Linzer Stadtteilen gleich stark ausgeprägt.
Über 31.000 LinzerInnen verwenden das Rad täglich oder fast täglich. Das heißt für rund ein Fünftel der StadtbewohnerInnen über 12 Jahren gehört das Rad zum Alltag.
Die jüngste Mobilitätserhebung des Landes Oberösterreich machte große regionale Unterschiede beim Radverkehr sichtbar. In diesem Vergleich weist die Stadt Wels den höchsten Radverkehrsanteil auf, wo neun Prozent der Alltagswege mit dem Rad gefahren werden. An zweiter Stelle liegt der Bezirk Braunau mit acht Prozent und an dritter Stelle die Landeshauptstadt Linz mit 8,1 Prozent. Sieben Bezirke weisen einen Radverkehrsanteil von fünf Prozent auf. Am niedrigsten ist der Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten Alltagswege in den Bezirken Steyr Land, Rohrbach und Freistadt mit jeweils drei Prozent.
In Linz besteht beim Radverkehrsanteil zweifellos noch „Luft nach oben“. Unbestritten wird der Radverkehrsanteil einer Stadt jedoch auch dadurch beeinflusst, wie gut der Öffentliche Verkehr ausgebaut ist. Der so genannte Modal Split, also die Verteilung des Gesamtverkehrs auf unterschiedliche Mobilitätsformen, ist ein wesentliches Kriterium für die Intensität, mit der auch das Fahrrad in der Stadt benützt wird. So hat sich erwiesen, dass eine Korrelation zwischen dem Anteil des Öffentlichen Verkehrs und jenem des Fahrrads am Gesamt-Verkehrsaufkommen besteht.
Linz nimmt mit 23 Prozent bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel den ersten Platz unter den österreichischen Landeshauptstädten ein. Wenn der Öffentliche Verkehr funktioniert und dort intensiv investiert wird, geben die NutzerInnen in vielen Fällen dem öffentlichen Verkehrsmittel gegenüber dem Fahrrad den Vorzug.
In Zürich zum Beispiel geht ein 32prozentiger Anteil beim ÖV mit einem „nur“ 6-prozentigen Anteil des Radverkehrs einher, während in Salzburg etwa 12 Prozent ÖV-Nutzung 20 Prozent RadfahrerInnen gegenüberstehen. Im Endeffekt sind der ÖV und der Radverkehr „kommunizierende Gefäße“; das heißt, wenn der ÖV gut funktioniert und die Leute bequem und rasch zum Ziel kommen, werden sie weniger auf das Fahrrad umsteigen.
Im Rahmen eines Radwegelückenschluss-Programms wurden seit dem Jahr 2005 von der Stadt Linz zahlreiche Radweglücken geschlossen. In Abhängigkeit von zukünftigen Verfahren und Baumaßnahmen sollen in den nächsten drei bis fünf Jahren sukzessive zusätzlich zirka drei Kilometer Radwegelücken geschlossen werden. Für weitere sechs Kilometer finden konkrete Planungsarbeiten statt.
Die Stadt Linz unterhält auch Fahrradservicestationen im Alten Rathaus und am Urfahraner Marktgelände, die mit Werkzeug und Luftkompressoren allen Hobby-BikerInnen offenstehen. Aktuell wird geprüft, das Angebot an Radservice-Stationen um 10 Standorte zu erweitern. Vielfach zu wenig bekannt ist, dass die Stadt auch gratis Fahrrad- und Kinderanhänger verleiht. Gegen Vorlage eines Lichtbildausweises und gegen Unterschrift auf einem Leihvertrag können folgende Transporthilfen eine Woche lang ausgeborgt werden:
Die Fahrrad-Verleihstelle befindet sich im Neuen Rathaus, 1. Untergeschoß, Zimmer 023.
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Infrastrukturstadtrat Markus Hein zum Thema „Förderung des Radverkehrs in Linz – Bilanz und Ausblick“)
Tel: +43 732 7070 0
Fax: +43 732 7070 54 2110
E-Mail: info@mag.linz.at