Attraktive Vorteile motivieren zur Aufgabe von Nebenwohnsitzen
Um auch in Zukunft die Wichtigkeit eines Hauptwohnsitzes bewusst zu machen, startet die Stadt Linz wiederum eine entsprechende Aktion. Bürgermeister Klaus Luger wendet sich in einem Brief an zirka 24.000 LinzerInnen mit Nebenwohnsitz. Eine ähnliche Aktion hatte im Jahr 2013 einen signifikanten Anstieg der Ummeldungen auf Hauptwohnsitze um ein Drittel zur Folge. Wenn auch diesmal zwischen 300 und 500 neue Hauptwohnsitze gemeldet werden, so könnte dies bis zu 600.000 Euro zusätzlich in die Stadtkasse spülen.
Für die Finanzierung der gut ausgebauten Linzer Infrastruktur hat eine möglichst große Zahl von Hauptwohnsitz-LinzerInnen große Bedeutung. Im Rahmen des Finanzausgleichs nimmt die Stadt pro Kopf jährlich mehr als 1.200 Euro für ihre vielfältigen Aufgaben ein. BewohnerInnen mit Nebenwohnsitz profitieren von diesem hohen Angebots-Standard ohne einen finanziellen Ausgleich für Linz.
„Die gesunkene Zahl in Linz gemeldeter Nebenwohnsitze zeigt, dass sich viele Menschen, die in Linz leben und nur wenig Zeit in einer anderen Gemeinde verbringen, auch offiziell zur Lebensstadt Linz bekennen. Diesen Trend gilt es mit überzeugenden Argumenten wie einem weiteren Ausbau der Kinderbetreuung zu nutzen. Überdies setze ich mich ebenso wie andere BürgermeisterInnen für eine neue Regelung des Finanzausgleichs ein, die auch an den Aufgaben orientiert ist“, betont Bürgermeister Klaus Luger.
Während in den Jahren 2007 bis 2012 die Zahl der Umwandlungen von Neben- in Hauptwohnsitze zwischen 846 und 1.042 schwankte, stieg sie 2013 auf 1.326 und 2014 auf 1.591. Ein 2014 an alle BewohnerInnen von Nebenwohnsitzen versandter Brief von Bürgermeister Klaus Luger trug zu diesem Erfolg wesentlich bei. In diesem Schreiben wies der Linzer Bürgermeister auf die Vorteile eines Linzer Hauptwohnsitzes hin. Die genannten starken Argumente gelten nach wie vor. Garantierte Plätze in Kinderbetreuungseinrichtungen und Seniorenzentren, Parkberechtigungen für BewohnerInnen, preisgünstige Jahreskarten für Bus und Bim sowie Aktivpässe für sozial Schwächere, die auch zum Erwerb eines Monatstickets der LINZ AG LINIEN um zehn Euro berechtigen. Bei StudentInnen mit Linzer Hauptwohnsitz findet auch die seit dem Wintersemester 2014/15 um 50 Euro offerierte Netzkarte Anklang.
Die Anzahl der Nebenwohnsitze ging von knapp 27.000 im Jahr 2013 kontinuierlich um 3.400 auf zirka 23.600 zurück.
Zu den am häufigsten genannten Motiven für die Umwandlung von Nebenwohnsitzen in Hauptwohnsitze zählt die kostengünstige Jahreskarte der LINZ AG LINIEN. Gemäß eines Gemeinderatsbeschlusses gewährt die Stadt seit 1. Juli 2013 eine Umweltsubvention für die übertragbaren MEGA-Tickets, die zur Mitnahme eines Kindes unter sechs Jahren und auch zu kostenlosen Fahrten mit der Pöstlingbergbahn berechtigen. Statt 436 Euro zahlen LinzerInnen für die Karte nur 285 Euro. Dieser Preis gilt unabhängig davon, ob das Ticket bar oder in zehn Teilbeträgen mittels Bankeinzug beglichen wird. An Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen können zwei Erwachsene und vier Kinder unter 14 Jahren mit einem MEGA Ticket fahren. Die Ticket-InhaberInnen erhalten Ermäßigung beim Anruf-Sammel-Taxi, ein kostenloses Fahrplanbuch und vergünstigte Tarife bei zwei Autovermietungen.
Studierende mit Linzer Hauptwohnsitz, die am ersten Tag der Gültigkeit (1. März bzw. 1. September) das 26. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erhalten um nur 50 Euro in bar ein spezielles Megaticket. Es gilt für sechs Monate.
Mit der Einführung des Linzer Aktivpasses bewies die Stadt Linz bereits 1989 das richtige soziale Gespür, wie man Menschen mit geringem Einkommen effektiv unter die Arme greifen kann. Zahlreiche Angebote im Freizeitbereich oder leistbare Produkte ermöglichen einkommensschwächeren Menschen eine Teilhabe an der Gesellschaft. Durch die laufende Verbesserung des An¬gebots und der Zugangsmöglichkeit dieser speziellen Linzer Vorteilskarte stieg auch die Nachfrage.
Unter der Zweitwohnsitz-Problematik leiden nicht nur Tourismusgemeinden, sondern auch große Städte wie Linz. Einschließlich der BewohnerInnen von Nebenwohnsitzen nutzen zirka 228.000 in Linz lebende Menschen die infrastrukturellen Einrichtungen. Finanzielle Abgeltung für diese Leistungen bekommt Linz von Bund und Land jedoch nur für Hauptwohnsitz-LinzerInnen. Bürgermeister Klaus Luger sieht darin eine Ungerechtigkeit und fordert einen aufgabenorientierten Finanzausgleich: „Die Geldaufteilung darf nicht nur von der Bevölkerungszahl abhängen. Wer mehr leistet, muss mehr bekommen. Dafür sollte sich vor allem das Land Oberösterreich als direkter Ansprechpartner der Kommunen einsetzen. Würde Linz pro Nebenwohnsitz die Hälfte der jährlich etwa 1.200 Euro betragenden Bundes-Abgabenanteile für Hauptwohnsitze erhalten, könnte Linz Mehreinnahmen von 18 Millionen Euro pro Jahr erzielen“.
(Informationsunterlage zur Pressekonferenz von Bürgermeister
Klaus Luger zum Thema „Trend zur Umwandlung von
Nebenwohnsitzen in Hauptwohnsitze und damit verbundene Vorteile“)
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